Mehrwertsteuer im grenzübergreifenden Geschäftsverkehr

Wenn Ihr Unternehmen seinen Sitz in der EU hat, unterliegt es je nach Land des Geschäftspartners und je nachdem, ob Sie mit Waren oder Dienstleistungen handeln, unterschiedlichen Mehrwertsteuerpflichten.

Wenn Sie zum Beispiel Waren an ein in einem anderen EU-Land tätiges Unternehmen mit Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer verkaufen, brauchen Sie dafür keine Mehrwertsteuer in Rechnung zu stellen. Wenn Sie dieselben Waren an einen Endverbraucher in der EU verkaufen, kann es sein, dass Sie die verkauften Waren mit dem im jeweiligen Land geltenden Mehrwertsteuersatz belasten müssen.

Durch Anklicken der nachstehenden Optionen erfahren Sie, welche Vorschriften jeweils für Sie gelten.

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Verkauf von Waren an Unternehmen mit Sitz in einem anderen EU-Land

Wenn Sie Waren an ein Unternehmen in einem anderen EU-Land verkaufen, brauchen Sie keine Mehrwertsteuer zu erheben, wenn der Kunde eine gültige Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer hat.

  • Hat mein Kunde eine Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer? en

Sie können dennoch von Ihnen entrichtete Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen, die Sie speziell zu diesem Zweck eingekauft haben, als Vorsteuer abziehen.

Wenn Ihr Kunde keine gültige Mehrwertsteuer-Identifikationsnummer hat, sollten Sie die verkauften Waren in der Regel mit dem in Ihrem Land geltenden Mehrwertsteuersatz belasten.

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Verkauf von Waren an Endverbraucher in einem anderen EU-Land

Für Fernverkäufe an Kunden in der EU gilt ein Mehrwertsteuer-Schwellenwert von 10 000 EUR. Unterhalb dieses Betrags können Telekommunikations-, Rundfunk- und elektronische Dienstleistungen sowie Fernverkäufe in dem EU-Land der Mehrwertsteuer unterliegen, in dem der Steuerpflichtige ansässig ist.

Online-Händler, auch solche auf Online-Marktplätzen und ‑Plattformen, können sich in einem einzigen EU-Land zwecks Erklärung und Zahlung der Mehrwertsteuer auf alle Fernverkäufe von Waren und länderübergreifende Dienstleistungen an Kunden in der EU registrieren lassen.

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Außerdem gelten für den Verkauf verbrauchsteuerpflichtiger Waren oder neuer Fahrzeuge (Kraftfahrzeug, Boot oder Luftfahrzeug) Sonderregelungen.

Verkauf von Dienstleistungen an Unternehmen mit Sitz in einem anderen EU-Land

Wenn Sie Dienstleistungen an ein Unternehmen mit Sitz in einem anderen EU-Land verkaufen, brauchen Sie diesem in der Regel keine Mehrwertsteuer in Rechnung zu stellen. Ihre Kunden entrichten Mehrwertsteuer auf die erhaltenen Leistungen zu dem in ihrem Land geltenden Satz (unter Umkehrung der Steuerschuldnerschaft).

Sie können dennoch von Ihnen entrichtete Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen, die Sie speziell zu diesem Zweck eingekauft haben, als Vorsteuer abziehen.

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Verkauf von Dienstleistungen an Endverbraucher in einem anderen EU-Land

In der Regel müssen Sie Ihren Kunden Mehrwertsteuer zu dem in Ihrem Land geltenden Satz in Rechnung stellen, außer bei Telekommunikations-, Rundfunk- und elektronisch erbrachten Diensten, die stets im Land des Kunden besteuert werden (dem Land, in dem eine Privatperson ihren ständigen Wohnsitz hat oder in der Regel wohnt oder in dem eine nicht steuerpflichtige Person niedergelassen ist).

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Erwerb von Waren aus einem anderen EU-Land

Wenn Sie Waren für gewerbliche Zwecke aus einem anderen EU-Land beziehen, müssen Sie die Mehrwertsteuer auf die Transaktion zu dem in Ihrem Land geltenden Satz so ausweisen und abführen, als hätten Sie die Waren selbst verkauft.

In der Regel können Sie diesen Betrag später bei Ihrer Mehrwertsteuererklärung abziehen.

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Erwerb von Dienstleistungen aus einem anderen EU-Land

Wenn Sie Dienstleistungen für gewerbliche Zwecke aus einem anderen EU-Land beziehen, müssen Sie die Mehrwertsteuer auf die Transaktion zu dem in Ihrem Land geltenden Satz so ausweisen und abführen, als hätten Sie die Dienstleistungen selbst erbracht (unter Umkehrung der Steuerschuldnerschaft).

In der Regel können Sie diesen Betrag später bei Ihrer Mehrwertsteuererklärung abziehen.

Warnhinweis

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen von diesen Regeln.

Diese Mehrwertsteuervorschriften sind in der gesamten EU anzuwenden. Sie gelten allerdings nicht für die folgenden Gebiete, die zu EU-Ländern gehören oder mit ihnen verbunden sind:

  • die Ålandinseln
  • die französischen überseeischen Departements fr
  • das Gebiet von Büsingen
  • die Insel Helgoland
  • Berg Athos
  • Campione d'Italia
  • den zum italienischen Gebiet gehörenden Teil des Luganer Sees
  • Livigno
  • die Kanarischen Inseln
  • Ceuta
  • Melilla

Sehr wohl gelten sie für die folgenden Gebiete außerhalb der EU:

  • Monaco

Verkauf von Waren an Kunden außerhalb der EU

Wenn Sie Waren an Kunden außerhalb der EU verkaufen, brauchen Sie keine Mehrwertsteuer zu erheben. Sie können jedoch von Ihnen entrichtete Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen, die Sie speziell zu diesem Zweck eingekauft haben, als Vorsteuer abziehen.

Verkauf von Dienstleistungen an Kunden außerhalb der EU

Wenn Sie Kunden außerhalb der EU Dienstleistungen erbringen, brauchen Sie in der Regel keine Mehrwertsteuer zu erheben Allerdings kann ein anderes EU-Land Mehrwertsteuer erheben, wenn die Dienstleistung dort genutzt wird.

Sie können dennoch von Ihnen entrichtete Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen, die Sie speziell zu diesem Zweck eingekauft haben, als Vorsteuer abziehen.

Erwerb von Waren von außerhalb der EU

Wenn Sie für Ihre Geschäftstätigkeit Waren von einem außerhalb der EU niedergelassenen Anbieter erwerben, müssen Sie in der Regel am Einfuhrort Mehrwertsteuer entrichten. Als externen Link öffnen

Wenn Sie steuerpflichtige Umsätze erzielen, können Sie diesen Betrag in der Regel in Ihrer nächsten Umsatzsteuererklärung abziehen.

Erwerb von Dienstleistungen von außerhalb der EU

Wenn Sie für Ihre Geschäftstätigkeit Dienstleistungen von einem außerhalb der EU niedergelassenen Anbieter erwerben, sollten Sie Mehrwertsteuer in der Regel zu dem in Ihrem Land geltenden Satz entrichten, so als hätten Sie die Dienstleistung selbst erbracht (unter Umkehrung der Steuerschuldnerschaft).

In der Regel können Sie diesen Betrag später bei Ihrer Mehrwertsteuererklärung abziehen.

EU-Recht

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Zuletzt überprüft: 12/09/2022
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