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Allgemeine Bilanz der EGKS
Der EGKS-Vertrag unterstellte die Organisation der Produktion und des Vertriebs von Kohle und Stahl einem autonomen institutionellen System. Obwohl der EGKS nur eine sektorale Bedeutung zukam, hatte sie entscheidenden Einfluss auf die großen wirtschaftlichen und politischen Errungenschaften der letzten 50 Jahre in Europa.
Unmittelbar nach ihrer Gründung in der Nachkriegszeit sah sich die EGKS einem starken Nachfragerückgang in den Bereichen Kohle und Stahl gegenüber, der Westeuropa in eine gefährliche Rezession hätte stürzen können. Gleichwohl gewährleistete die EGKS eine ausgewogene Entwicklung der Produktion und des Vertriebs. Angesichts der tiefgreifenden Krise in diesen Wirtschaftszweigen in den 70er und 80er Jahren sorgte die EGKS für die erforderlichen Umstrukturierungen und industriellen Umwandlungen unter besonderer Berücksichtigung des Schutzes der Arbeitnehmerrechte entsprechend dem europäischen Sozialmodell.
Vor allem auf politischer Ebene wird deutlich, welche Neuerung die EGKS darstellte. Die EGKS hat einen einzigartigen Prozess in Gang gesetzt, und zwar um gemeinsam die Zukunft zu gestalten und eine langfristig angelegte Vision zu verwirklichen. Eine ernsthafte und strukturierte Zusammenarbeit zwischen Partnern trat an die Stelle der feindseligen Auseinandersetzungen früherer Tage. Die EGKS bildet das Organisationsmodell, nach dem die Europäische Union gestaltet ist. Es besteht aus einem autonomen Regelungssystem, das durch unabhängige Institutionen, die über die erforderlichen Zuständigkeiten und Befugnisse verfügen, mit Leben erfüllt wird. Insofern hat die EGKS erheblich dazu beigetragen, dass wir heute im Rahmen der Europäischen Union Frieden, Stabilität, Wohlstand und Solidarität genießen können.
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