Am 7. Februar 1992 einigten sich die Staats- und Regierungschefs der damaligen zwölf Mitgliedstaaten der EU auf ein ehrgeiziges Dokument. Ihr wichtigstes Ziel dabei war die Schaffung einer einheitlichen Währung, des Euro.
Diesen Monat vor fünfzehn Jahren wurde in der niederländischen Stadt Maastricht ein Vertrag unterzeichnet, der die Geburtsstunde dessen markiert, was für 316 Mio. Menschen in der ganzen EU zu einem wichtigen Bestandteil des täglichen Lebens geworden ist –einer gemeinsamen Währung, des Euro.
Zwar wurde er erst 2002 eingeführt, doch verdankt der Euro seine Existenz letztlich dem Vertrag von Maastricht, der den Anstoß zur Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion zwischen Ländern der EU gegeben hatte. Dieser Vertrag mit dem offiziellen Namen "Vertrag über die Europäische Union" zielte auf einen freieren Kapitalverkehr, eine gemeinsame Wirtschaftspolitik der einzelnen Länder und die – 1998 erfolgte – Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB), die über den Euro wacht.
Joaquin Almunia, EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung, fasst die Vorteile so zusammen: "Der Euro ist das mächtigste Symbol der europäischen Integration. Er hat uns gegen äußere Erschütterungen geschützt und Europas weltweite Rolle gestärkt."
Aber die Ergebnisse der historischen Unterzeichnung beschränken sich nicht nur auf den Euro und andere finanzielle Maßnahmen. Der Vertrag von Maastricht hat der EU mehr Kompetenzen gegeben: Er führte zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und zur polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen.
Der Vertrag von Maastricht wurde 1997 durch den Vertrag von Amsterdam und 2001 durch den Vertrag von Nizza ergänzt.Eine europäische Verfassung, die alle bestehenden Verträge ersetzen würde, konnte bislang jedoch nicht verabschiedet werden.
Auch wenn die Verfassung noch immer eine brisante Angelegenheit ist, wird die Stadt Maastricht doch die bisherigen Erfolge feiern. Der Jahrestag der Unterzeichnung soll gebührend begangen werden: mit einem europäischen Schwerpunkt bei den jährlichen Maastrichter Filmfestspielen und einem kulinarischen Festival im Sommer sowie mit einer europäischen Konferenz der "Junior Chamber International" im Juni, zu der rund 2000 Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft erwartet werden.
Video - die Vertragsunterzeichnung
