Die kulturelle Vielfalt unterstützen, Kultur als Wachstumsfaktor fördern und sie in die Beziehungen mit anderen Ländern einbinden – diese drei ehrgeizigen Ziele wurden bei einer breit angelegten Konsultation von politischen und kulturellen Akteuren befürwortet und prägen die „europäische Kulturagenda im Zeichen der Globalisierung“, die diese Woche von der Kommission verabschiedet wurde.
Mit der Unterzeichnung der UNESCO-Konvention
zur kulturellen Vielfalt verpflichtet sich die Europäische Union, die kulturelle Vielfalt und den interkulturellen Dialog in Europa und weltweit zu fördern. Kulturelle Belange sollen ab sofort in den politischen Dialog mit Drittländern und in die Entwicklungsprogramme aufgenommen werden. So schlägt die Kommission beispielsweise die Schaffung eines Kulturfonds EU-AKP vor, der mit 30 Mio. € zur Förderung der Kultur in den AKP-Ländern (Afrika, Karibik, Pazifik) beitragen soll.
Außerdem gilt es, die Kultur in ihrer Rolle als Triebkraft der Kreativität zu stärken. Wussten Sie, dass im Kultursektor mehr erwirtschaftet wird als im Chemiesektor?Im Jahr 2003 waren laut einer Studie der Kommission fast 6 Millionen Europäer im Kultursektor beschäftigt, d. h. 3 % der damaligen Bevölkerung der Union. Auch wenn es um die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, die Aufwertung touristischer Gebiete und die „Regenerierung“ sozial schwacher Regionen geht, spielt die Kultur eine wichtige Rolle.
Zur Umsetzung ihrer Strategie schlägt die Kommission den Mitgliedstaaten eine flexible, offene Koordinierungsmethode vor. So beurteilen die Länder ihre Leistungen gegenseitig, tauschen bewährte Methoden aus und behalten gleichzeitig ihre Zuständigkeiten in diesem Bereich.
Die heute vorgestellte Kulturagenda ist zwar die erste ihrer Art, die EU ist jedoch schon länger in diesem Bereich aktiv, etwa mitden neuen Programmen Kultur 2007
und Europa für Bürgerinnen und Bürger, mit dem Programm MEDIA
und den Strukturfonds.
Hier erfahren Sie mehr über die europäische Kulturpolitik.
Video über kulturelle Vielfalt
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