Die Mehrsprachigkeitspolitik der EU dient zwei Zielen:
Derzeit gibt es 24 EU-Amtssprachen: Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Kroatisch , Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Ungarisch.
Als EU-Bürgerin oder EU-Bürger haben Sie ein Recht darauf, sich in all diesen Sprachen an die EU-Institutionen zu wenden und auch in derselben Sprache eine Antwort zu erhalten. EU-Verordnungen und sonstige Rechtsdokumente werden in allen Amtssprachen veröffentlicht. Für Irisch gilt jedoch eine Ausnahmeregelung, nach der zurzeit nur die vom Rat der Europäischen Union und vom Europäischen Parlament gemeinsam verabschiedeten Verordnungen ins Irische übersetzt werden.
Im Europäischen Parlament haben die gewählten Volksvertreter auch das Recht, in jeder dieser Amtssprachen das Wort zu ergreifen.
Allgemeine Informationen über die politischen Strategien der EU stehen in allen Amtssprachen zur Verfügung. Fachspezifischere Inhalte werden in die am meisten gesprochenen EU-Sprachen übersetzt.
In der EU gibt es über 60 Regional- und Minderheitensprachen, die von rund 40 Millionen Menschen gesprochen werden. Dazu zählen Baskisch, Friesisch, Jiddisch, Katalanisch, Samisch und Walisisch.
Zwar entscheiden die EU-Länder selbst darüber, welcher Rechtsstatus diesen Sprachen zukommt und in welchem Ausmaß sie Unterstützung erhalten, doch fördert die Europäische Kommission durch einen offenen Dialog die sprachliche Vielfalt so weit es ihr möglich ist.
Erasmus+, ein neues EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, bietet Möglichkeiten zur Unterstützung von Initiativen, die das Lehren und Lernen von Minderheitensprachen fördern, um zu ihrem Schutz beizutragen.
Eines der EU-Ziele für die Mehrsprachigkeit ist, dass alle EU-Bürgerinnen und -Bürger zusätzlich zu ihrer Muttersprache zwei Fremdsprachen sprechen sollen. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass dies am besten erreicht werden kann, indem Kinder bereits von klein auf an zwei Fremdsprachen herangeführt werden. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wird dadurch der Sprachenerwerb beschleunigt und außerdem die muttersprachliche Kompetenz verbessert.
Die EU fördert das Sprachenlernen aus folgenden Gründen:
Die Eurobarometer-Erhebung über die Europäerinnen und Europäer und ihre Sprachen aus dem Jahr 2012 belegt deren ausgesprochen positive Einstellung zur Mehrsprachigkeit:
Eine Arbeitsgruppe zum Thema Sprachen in der allgemeinen und beruflichen Bildung untersuchte zwischen 2011 und 2013 Möglichkeiten zur Verbesserung der Lernergebnisse im Fremdsprachenunterricht. Auf ihre vergleichende Analyse hin veröffentlichte sie 2014 einen Bericht über innovative, nachweislich bewährte Methoden für schnelleres Sprachenlernen, in dem folgende Methoden untersucht werden: