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Die Geschichte der EU von 1980 bis 1989

Europa im Wandel – Der Zusammenbruch des Kommunismus

Nach den Streiks auf der Danziger Lenin-Werft vom Sommer 1980 für mehr Arbeitnehmerrechte und politischen Wandel erlangen die polnische Gewerkschaft Solidarność und ihr Anführer Lech Wałęsa weltweite Bekanntheit. 1981 wird Griechenland das 10. Mitglied der Europäischen Gemeinschaften, Spanien und Portugal folgen 5 Jahre später. Ende der 80er brechen verschiedene kommunistische Regime in Mittel- und Osteuropa zusammen.

August 1980 – Werftarbeiter kämpfen für Arbeitnehmerrechte

Angeführt von Lech Wałęsa fordern die Arbeitnehmer der Werft in der polnischen Stadt Danzig mit ihren Streiks mehr Rechte. Auch in anderen Teilen des Landes kommt es zu Streiks. Die Regierung gibt schließlich nach: Im September wird die unabhängige Gewerkschaft Solidarność gegründet. Im Dezember 1981 verhängt die Regierung das Kriegsrecht und setzt der kurzen Phase der Mitbestimmung des Volkes ein jähes Ende. Das Rad der Geschichte lässt sich jedoch nicht mehr zurückdrehen.

1. Januar 1981 – Griechenland tritt als 10. Land der EG bei

Griechenland tritt den Europäischen Gemeinschaften bei. Das Land wurde beitrittsfähig, nachdem das griechische Militärregime gestürzt und die Demokratie 1974 wiederhergestellt worden war.

28. Februar 1984 – Das erste europäische Forschungsprogramm wird aufgelegt

Computer und Automatisierung verändern unsere Lebens- und Arbeitsweise. Als Innovationstreiber wird 1984 das Programm „Esprit“ aufgelegt - es sollte das erste von vielen Forschungs- und Innovationsprogrammen auf europäischer Ebene werden.

1. Januar 1986 – Spanien und Portugal treten der EG bei

Spanien und Portugal treten den Europäischen Gemeinschaften bei, wodurch sich die Zahl der Mitgliedstaaten auf 12 erhöht.

Februar 1986 – Erste Schritte in Richtung eines gemeinsamen Binnenmarkts

Obwohl die Erhebung von Zöllen im Jahr 1968 abgeschafft wurde, fließt der Handel nicht frei zwischen den Mitgliedstaaten. Die Hauptursache dafür sind die Unterschiede in den nationalen Rechtsvorschriften. Mit der Einheitlichen Europäischen Akte wird ein breit angelegtes 6-Jahres-Programm eingeleitet, das die Unterschiede abbauen und so einen gemeinsamen Binnenmarkt schaffen soll. Der Rechtsakt, der am 1. Juli 1987 in Kraft tritt, verleiht auch dem Europäischen Parlament mehr Mitspracherecht und stärkt die Befugnisse der Europäischen Gemeinschaften im Bereich des Umweltschutzes.

13. Juni 1987 – Start des Erasmus-Programms

Das Erasmus-Programm wird ins Leben gerufen: Es soll Hochschulstudierende, die in einem anderen europäischen Land studieren möchten, fördern. Seither hat das Programm mehr als 10 Millionen Menschen die Möglichkeit gegeben, im Ausland zu studieren, eine Ausbildung zu absolvieren, Freiwilligenarbeit zu leisten oder Berufserfahrung zu sammeln.

9. November 1989 – Fall der Berliner Mauer

Die Berliner Mauer fällt, und die Grenze zwischen Ost und West ist erstmals seit 28 Jahren offen. Deutschland ist nach über 40 Jahren wieder vereint, und die neuen Bundesländer treten der Europäischen Gemeinschaft im Oktober 1990 bei.