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MEMO/00/88 Brüssel, den 24. November 2000 Binnenmarkt: Zufriedenheit der Unternehmen wächst. EU-Erweiterung von vielen als positiv gewertet Die Zufriedenheit der Unternehmen im Binnenmarkt wächst, das geht der jüngsten Ausgabe des Binnenmarktanzeigers zufolge aus einer Erhebung bei etwa viertausend Unternehmen hervor (siehe auch IP/00/1356). Im Vergleich zu 1998 haben die europäischen Unternehmen eine beträchtliche Verringerung der Hemmnisse festgestellt, die dem grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr im Wege stehen. Sie sehen die künftige Ausweitung des Binnenmarkts auf die Beitrittsländer als positive Entwicklung. Drei Viertel aller befragten Unternehmen vertreten die Auffassung, dass sich die Konsolidierung des Binnenmarkts günstig oder sehr günstig auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken wird. Die Zahlen des Zufriedenheitsindex aus der Unternehmensumfrage, der 1999 erstmalig eingeführt wurde, zeigen, dass der Binnenmarkt insgesamt zusehends besser funktioniert. Der Binnenmarkt wird durchschnittlich mit 64 Punkten benotet, im Vergleich zu 61,8 Punkten im Jahre 1999. Die Einstufungen erfolgten auf einer Skala von 0-100, wobei der Mindestwert "entmutigend und leistungsschwach" bedeutet und der Höchstwert "offen und gut funktionierend". Die größte Zufriedenheit zeigen die kleineren Länder (z. B. Dänemark, Griechenland, Irland und Finnland), aber auch Spanien. Große Industrieunternehmen sind deutlich zufriedener als kleinere (70/100 gegenüber 59/100). Die meisten befragten Unternehmen gaben an, dass sich die Zahl der Hemmnisse in den letzten zwei Jahren verringert hat. Allerdings sind 35 % der Auffassung, dass sich in dieser Zeit nichts geändert hat. Nur 6 % meinen, dass es inzwischen mehr Hemmnisse gibt. Es wird festgestellt, dass die Märkte für den Handel und den Wettbewerb offener geworden sind. Weniger zufrieden sind die Unternehmen allerdings mit dem Rechtsrahmen und der Art und Weise, in der die Binnenmarktvorschriften angewandt werden. Die höchste Punktzahl geben sie dem Kauf und Verkauf von Produkten und Diensten, die geringste der Anwendung der Rechtsvorschriften in den Mitgliedstaaten.
Die bei der Erhebung befragten Unternehmen nennen ein breites Spektrum an Schranken, die das Operieren im Binnenmarkt behindern; die Rangfolge der Hemmnisse ist in den letzten zwei Jahren unverändert geblieben. An erster Stelle stehen nach wie vor die hohen zusätzlichen Kosten für die Anpassung von Produkten und Diensten an unterschiedliche einzelstaatliche Anforderungen und unterschiedliche Prüf-, Zertifizierungs- oder Genehmigungsverfahren. Außerdem werden häufig genannt: Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Beihilfen, die die Konkurrenten begünstigen, Probleme mit der Mehrwertsteuerpflicht und ungeeignete Verfahren im Falle der Verletzung von Verträgen, an denen Partner aus mehreren Ländern beteiligt sind. Die Hemmnisse betreffen die Unternehmen in unterschiedlichem Maße. Große Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten sehen sich stärker beeinträchtigt durch die Hemmnisse im Zusammenhang mit staatlichen Beihilfen und durch Marktbeschränkungen, die mit Zugangsrechten oder Lizenzen zu tun haben. Mangelnde Rechtssicherheit bei Verträgen mit Partnern aus mehreren Ländern, ungeeignete Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten bei Vertragsbrüchen und fehlender Schutz gegen Piraterie und Nachahmungen sind sehr viel wichtiger für kleine und mittlere Unternehmen als für große Konzerne. Die häufigsten in der Wirtschaftsumfrage genannten Hindernisse im Binnenmarkt
Aus der Erhebung geht hervor, dass es noch viel Spielraum für eine Verbesserung des Unternehmensumfelds gibt. 72 % der befragten Unternehmen sind der Ansicht, dass sich die Konsolidierung des Binnenmarktes günstig oder sehr günstig auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken wird. Bemerkenswerte Einigkeit herrschte bei der Frage, wo Verbesserungen nötig sind. Nach Angaben der Unternehmen vorrangige Bereiche für eine Verbesserung des Binnenmarkts
Zum ersten Mal wurden die Unternehmen um ihre Meinung zur Erweiterung der Union befragt. 60 % der Befragten äußerten sich positiv oder sehr positiv. Weniger als ein Drittel (28 %) erwarten weder positive noch negative Folgen, und nur 10 % befürchten, dass sich eine Erweiterung ungünstig oder sehr ungünstig auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken wird. Es bestehen bereits umfassende geschäftliche Verbindungen zu den 13 Beitrittsländern. Das Durchschnittsunternehmen unterhält Geschäftsbeziehungen zu mehr als drei Beitrittsländern. An der Spitze liegen hier Deutschland, Finnland und das Vereinigte Königreich, und Griechenland und vor allem Portugal haben die wenigsten geschäftlichen Verbindungen zu den Beitrittsländern. Polen, die Tschechische Republik, die Türkei und Ungarn führen die Liste der Beitrittsländer an, die Handelspartner der EU sind. Größere Unternehmen unterhalten eher Geschäftsbeziehungen zu den Beitrittsländern als mittelständische Firmen, und die Industrie ist etwas stärker vertreten als Handel und Dienstleistungen. Kleine Unternehmen zeigen indessen mehr Interesse daran als größere Unternehmen, auf diesen neuen Märkten Fuß zu fassen. |
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