IP/08/1751
Brüssel, den 20. November 2008
Kommission macht stetige Fortschritte bei
der Einstellung und Ernennung von Frauen
2007 stellte die Kommission in allen
Beschäftigungsgruppen mehr Frauen als Männer ein. Frauen machten
50,6 % der Ernennungen in der Funktionsgruppe Administration und 74 %
in der Funktionsgruppe Assistenz aus. Die Fortschritte sind besonders deutlich
bei Ernennungen auf Stellen der Funktionsgruppe Administration: 54,2 % der
Ernennungen auf nichtleitende Stellen (gegenüber 44 % im Jahr 2004),
31,5 % bei mittleren Führungskräften (gegenüber 23,2 %
im Jahr 2004) und 35,1 % bei höheren Führungskräften
(gegenüber 12,8 % im Jahr 2004). Gleichzeitig tun die
Kommissionsdienststellen mehr, um das Personal für diese Problematik zu
sensibilisieren, es ihm zu erleichtern, Berufs- und Familienleben zu
vereinbaren, und die Aufstiegsmöglichkeiten zu verbessern. Diese und andere
Ergebnisse sind dem heute veröffentlichten Jahresbericht zum „Vierten
Aktionsprogramm für Chancengleichheit von Frauen und Männern in der
Europäischen Kommission“ zu entnehmen.
Die Kommission setzt das sogenannte „Vierte Aktionsprogram für
Chancengleichheit von Frauen und Männern“ seit 2004 um:
- Laufbahnentwicklung: Die Kommission hat sich jährliche Ziele
für die Einstellung und Ernennung von Frauen auf Stellen der
Funktionsgruppe Administration gesteckt. 2007 waren dies: 25 % der
Ersternennungen auf Stellen für höhere Führungskräfte,
30 % auf Stellen für mittlere Führungskräfte und 50 %
für nichtleitende Stellen der Funktionsgruppe Administration. 2007 war das
erste Jahr, in dem alle Ziele erreicht wurden (35,1 % für
höhere Führungskräfte, 31,5 % für mittlere
Führungskräfte und 54,2 % für die Funktionsgruppe
Administration).
- Seit 2007 werden verbindliche Maßnahmen durchgeführt, die
dazu beigetragen haben, die Zahl der Ersternennungen von Frauen in mittlere
Führungspositionen zu erhöhen.
- 2007 wurde eine Studie über die Gründe für die
niedrige Zahl von Bewerbungen von Frauen um Führungspositionen
durchgeführt.
- Schulungen sollen helfen, das Problem der niedrigen Zahl von
Bewerbungen von Frauen in den Griff zu bekommen.
Um die
Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu fördern, wurde 2005 ein
Mechanismus eingeführt, der gewährleisten soll, dass Beschäftigte
im Mutterschaftsurlaub oder im Elternurlaub sowie teilzeitarbeitende
Beschäftigte angemessen ersetzt werden. Außerdem gelten seit 2007
flexible Arbeitszeitregelungen und Telearbeitsregelungen. Ferner werden
einschlägige Seminare, Coachingmaßnahmen und Schulungen
durchgeführt.
Dennoch sind die Frauen in der Funktionsgruppe Administration noch immer
unterrepräsentiert, insbesondere in Führungspositionen (18,5 %
Frauen in höheren Führungspositionen, 20,4 % in mittleren
Führungspositionen und 38,4 % auf nichtleitenden Stellen der
Funktionsgruppe Administration im Jahr 2007 gegenüber 12,8 %,
18,3 % bzw. 32,5 % im Jahr 2004). Dies und die geringe Zahl von
Bewerbungen von Frauen um Führungspositionen, der nur langsame Wandel der
Mentalitäten, die Kultur langer Arbeitszeiten und die Schwierigkeit,
abwesendes Personal angemessen zu ersetzen, sind die Hauptfragen, die auch in
Zukunft die Kommission beschäftigen werden.
Um der Unterrepräsentiertheit von Frauen zu begegnen und die positiven
Ergebnisse der verbindlichen Maßnahmen aufrecht zu erhalten, wird die
Kommission die Anwendung dieser Maßnahmen streng kontrollieren;
außerdem wird sie versuchen, geschlechtsspezifische Voreingenommenheiten
bei den Auswahlverfahren abzubauen. Dabei wird sie sich auf eine Studie des Amts
für Personalauswahl der Europäischen Gemeinschaften (EPSO)
stützen. Schließlich werden derzeit drei Maßnahmenbereiche auf
den Prüfstand gestellt: die Politik für den Ersatz abwesenden
Personals, die Politik flexibler Arbeitszeitregelungen und die
Telearbeitspolitik. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2009
vorliegen.
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