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Auf dem Weg zu einer Strategie für die Arktis
Die Europäische Union (EU) muss eine politische Strategie verabschieden, die an die Bedürfnisse der Arktis angepasst ist. Diese Region reagiert besonders empfindlich auf den Klimawandel, und die Umweltverschlechterung in dieser Region könnte gravierende Folgen für den Rest der Welt haben. Der Rückgang des Eisschildes könnte auch größere geostrategische Folgen haben, da sich nicht nur neue schiffbare Wege öffnen, sondern auch bislang unerreichbare Ressourcen zugänglich werden.
RECHTSAKT
Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat – Die Europäische Union und die Arktis [KOM(2008) 763 endg. - Nicht im Amtsblatt veröffentlicht].
ZUSAMMENFASSUNG
In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Staaten und Gebieten dieser Region erarbeitet die Europäische Union (EU) eine neue Strategie für die Arktis.
Zwischen der EU und der Arktis bestehen sehr enge Verbindungen, da das Staatsgebiet einiger ihrer Mitgliedstaaten zum Teil in der Arktis liegt. Außerdem sind einige Arktisanrainer Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), und andere sind strategische Partner der EU (Kanada, Vereinigte Staaten, Russland).
Das vorrangige Ziel dieser Strategie ist der Schutz und Erhalt der Arktis und die Förderung einer nachhaltigen Ressourcennutzung.
Erhalt der Arktis
Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine Herausforderung, die für die Zukunft der Arktis äußerst wichtig ist. Mithilfe angepasster Strategien soll ein nachhaltiges Management der Ökosysteme und der menschlichen Aktivitäten sichergestellt werden. In diese Bemühungen eingeschlossen sind auch globale Vorgänge wie der Ferntransport von Schadstoffen. Auch das Krisenmanagement muss verbessert werden, wobei die Empfindlichkeit der Umwelt, die geringe Bevölkerungsdichte und der Mangel an Infrastrukturen zu berücksichtigen sind.
Die Kommission schlägt insbesondere Folgendes vor:
Die Lebensbedingungen indigener und lokaler Bevölkerungen können durch den Klimawandel und die Globalisierung besonders betroffen sein. Deshalb schlägt die Kommission Folgendes vor:
Die Arktis muss ein vorrangiges Gebiet für die Forschung und für die Überwachung und Bewertung von Umweltprozessen werden. In dieser Hinsicht schlägt die Kommission Folgendes vor:
Nachhaltiger Ressourceneinsatz
In der ausschließlichen Wirtschaftszone der Arktisanrainer gibt es riesige unerschlossene Kohlenwasserstoffreserven. Doch wegen der extremen Bedingungen und der Umweltgefährdung ist ihre Erschließung problematisch. Die EU verfügt über Technologien zur nachhaltigen Ressourcenerschließung, und die Kommission schlägt insbesondere Folgendes vor:
Der Klimawandel könnte sich auch auf die Fischereigebiete auswirken. Und für einige Hochseegewässer gibt es noch keine internationalen Regelungen zur Erhaltung und Bewirtschaftung. Deshalb schlägt die Kommission eine Regulierung der Hochseegewässer der Arktis und eine Verlängerung des Mandats einschlägiger Gremien.
Durch das Schmelzen des Meereises eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Seefahrt. Durch diese neuen Schifffahrtsrouten könnten Energie gespart, Emissionen reduziert und die Verkehrsdichte auf den wichtigsten transkontinentalen Wasserstraßen reduziert werden. Die Kommission fördert einen allmählichen Aufbau der Handelsschifffahrt in der Arktis, wobei Folgendes zu beachten ist:
Angesichts der Entwicklung des Arktistourismus unterstützt die Kommission die Verbesserung der Fahrgastsicherheit der Schiffe, den Umweltschutz unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung.
Internationale Governance
Für den Nordpol und den Arktischen Ozean gilt ein internationaler Rechtsrahmen. Es handelt sich dabei um die Bestimmungen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS (EN) und um die allgemeinen Vorschriften über die Nutzung der Ressourcen und den Umweltschutz. Die Hochseegewässer fallen in die Zuständigkeit der Meeresbodenbehörde (EN).
Die Länder des Arktischen Rats (EN) und des Nordischen Rats (EN) arbeiten auf regionaler Ebene zusammen. Gegenstand der Politik der Nördlichen Dimension der EU ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit Norwegen, Island und Russland.
Die EU sollte sich für die Weiterentwicklung eines Governance-Systems für die Zusammenarbeit in der Arktis einsetzen, indem die Rechtsinstrumente verbessert werden. In dieser Hinsicht schlägt die Kommission Folgendes vor:
Letzte Änderung: 09.11.2010