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Spaniens Stimme in der europäischen Literatur

Spaniens Stimme in der europäischen Literatur
Antonio Gamoneda, Cervantes-Preisträger 2006

13/07/07

Antonio Gamoneda, einer der größten spanischen Dichter unserer Zeit, spricht über Europa.

Antonio GamonedaEnglish (en)  wählt seine Worte mit Bedacht – ganz als würde er auch im Interview ein Gedicht schreiben … Er hat bislang 17 Gedichtbände und zahlreiche andere Werke veröffentlicht und gilt als einer der begnadetsten spanischen Dichter. Nach dem Europäischen Literaturpreis 2006 erhielt er nun auch den prestigeträchtigen Cervantes-Preis.

„Zufrieden“ ist Antonio Gamoneda mit dieser Auszeichnung. „Aber ich weiß auch, dass meine Gedichte noch dieselben sind“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.

Der Cervantes-Preis wird alljährlich an einen spanischsprachigen Autor verliehen – in Anerkennung seines Lebenswerks. Es ist der wichtigste Literaturpreis in Spanien. Aber Gamoneda wird nicht nur in der spanischsprachigen Welt gern gelesen: Letztes Jahr erhielt er in Anerkennung seiner herausragenden Stellung in der europäischen Literaturszene den Europäischen Literaturpreis.

Gamoneda ist in der europäischen Kultur fest verwurzelt und sieht sich selbst als Europäer. Er wurde 1931 geboren und hat das europäische Aufbauwerk über die letzten 50 Jahre verfolgt. Seine Arbeit hat diese gesellschaftliche Entwicklung höchstens unbewusst beeinflusst – obwohl sie seiner Ansicht nach auch Auswirkungen auf die Literatur gehabt haben könnte. Für ihn war vielmehr die Entwicklung seines eigenen Landes seit dem Beitritt zur EU entscheidend.

„In Spanien herrschten schon immer Spannungen zwischen nationalistischen Gruppen. Seit dem Beitritt zur Europäischen Union ist die Lage weniger problematisch. Die EU hat zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl in Spanien beigetragen. Meine Hoffnung für die Zukunft Europas ist, dass die Menschen noch enger zusammenrücken.“

Welche Rolle spielt die Dichtung für die Entwicklung eines geeinten Europa?

Gamoneda hält kurz inne. „Die Dichtung spiegelt nicht die objektive Realität in Europa wider. Aber sie weckt Hoffnung in den Menschen. In einigen Fällen kann sie Menschen sogar dazu bringen, einen anderen Weg einzuschlagen.“

Auszug aus Descripción de la mentira, 1977

De la verdad no ha quedado más que una fetidez de notarios,

una liendre lasciva, lágrimas, orinales

y la liturgia de la traición

(...) 

¿Qué lugar es éste, qué lugar es éste?

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