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Weg mit den Euromythen – her mit den Fakten

Weg mit den Euromythen – her mit den Fakten

07/09/07

Was verbirgt sich in Wirklichkeit hinter der Schlagzeile „die neuesten verrückten Ideen aus Brüssel“?

In Boulevardzeitungen werden häufig Horrorgeschichten über die Pläne „verrückter Eurokraten“ veröffentlicht – beispielsweise über das Vorhaben, die Größe von Kondomen oder Damenbekleidung zu normen, oder etwa krumme Bananen zu verbieten.

Können Sie sich noch an die folgende Schlagzeile des „Daily Express“ erinnern? „Durch die jüngste EU-Vorschrift werden britische Frauen bis zur Unkenntlichkeit in die Breite gehen.“ Was jedoch steckte hinter dieser Schlagzeile? Eine zur Debatte gestellte Vereinheitlichung der KleidergrößenEnglish, die auf Zentimetern und nicht Zoll basiert. In Wahrheit gibt es jedoch keine derartige EU-Vorschrift – ohne jegliches Zutun aus Brüssel einigen sich nationale Einrichtungen auf selbst gestaltete europäische Normen.

Das ist nur eines der Beispiele für die so genannten EuromythenEnglish – unwahre oder verzerrte Informationen über die EU, die von den Medien verbreitet werden. Einige Meldungen basieren auf Tatsachen, die falsch interpretiert oder stark übertrieben werden, andere hingegen sind frei erfunden – wie beispielsweise die in der „Sun“ veröffentlichte Geschichte über die angeblichen Pläne der EUEnglish, einen indischen Snack aus Gründen politischer Korrektheit von „Bombay mix“ in „Mumbai mix“ umzubenennen. Der Herausgeber der Nachrichtenagentur hatte sich die Geschichte selbst ausgedacht und glaubte, sie „würde bei den Lesern der Boulevardzeitungen gut ankommen“.

Euromythen haben ihren Ursprung am häufigsten in der britischen Boulevardpresse. Bei anderen Lügengeschichten ging es um ein Verbot von „übermäßig gekrümmten“ BananenEnglish oder um die Harmonisierung der Größe von Kondomen English – wie bei den Kleidergrößen hatte auch hier die EU nichts mit der Festlegung von Normen zu tun. Bei der Bananengeschichte gab es zumindest ein Fünkchen Wahrheit: Bananen müssen „frei von Missbildungen und anormaler Krümmung“ sein, wenn sie als Bananen der Klasse „Extra“ verkauft werden sollen – die EU hat jedoch nie versucht, die übrigen Bananen zu verbieten. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass es die Industrie und die Verbraucher sind, die sich für ihre Waren Normen wünschen, und nicht ein Haufen „verrückter Eurokraten“ in Brüssel!

Aber nicht nur britische Journalisten haben eine blühende Fantasie. Mit ihrem Aufmacher „Eurokraten erhalten Kostenerstattung für ViagraEnglishfrançais“ hatte die dänische Wochenzeitung „Søndagsavisen“ einen weiteren Euromythos geschaffen. Die Zeitung hatte jedoch vergessen, ein nicht ganz unwichtiges Detail zu erwähnen: Die Kosten für Viagra werden von der Krankenkasse für Bedienstete der EU nur dann erstattet, wenn durch eine schwere Krankheit, wie beispielsweise Krebs, Impotenz verursacht wurde. Von den tausenden EU-Bediensteten werden gegenwärtig nur 10 Personen die Kosten für Viagra erstattet.

Auch wenn solche Geschichten einen gewissen Unterhaltungswert haben, darf nicht vergessen werden, dass sie bestimmte Gefahren in sich bergen: In Nullkommanichts werden sie über das Internet und andere Medien verbreitet, leben dann als allgemein bekannte Wahrheiten in der öffentlichen Meinung weiter und formen so ein Bild von der EU als lästigem Aufseher.

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